Eigentlich ist es der geologischen Geschichte zu verdanken, dass wir heute am SalzAlpenSteig wandern. Denn es war das Salz im Berg, das die Entwicklung der Menschen in der Region einst vorantrieb.
Salz, das war Wohlstand. Und wo Menschen in Wohlstand lebten, konnten sie ihren Reichtum an Kultur und Tradition entfalten.
Auch das Wandern, heute ein beliebtes Freizeitvergnügen, kennt man in den SalzAlpenSteig Regionen schon lange. Allerdings wanderte man früher nicht zum Vergnügen am Berg, sondern um zu arbeiten, das Vieh zu hüten oder Güter zu transportieren. Entlang der alten Transportwege entstanden schon früh bewirtschaftete Almen und Hütten. Sie boten den Menschen Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten, konnten Auskunft über Wetter- und Weg-Bedingungen geben und ermöglichten somit den Alltag im Einklang mit dem Berg.
Viele Brauchtümer, regionales Handwerk und Traditionen sind eng mit der so entstandenen Lebensweise verknüpft. Natürliche Materialien, wie Leder, heimisches Holz oder Hirschhorn finden sich im traditionellen Gewand in der Schnitzkunst oder im Holzbau wieder.
Die Lederhose, ursprünglich ein belastbares Arbeitsgewand, wurde zum Symbol mit internationaler Bekanntheit. Das Leder dafür kam aus der Jagd, aus der sich wiederum die regionale Kochkunst für Wildspezialitäten entwickelte. So führte eines zum Anderen. Aus den Ursprüngen entwickelte sich jenes authentische Erlebnis, das die Gäste heute so sehr schätzen.
Ein Geheimnis gibt es allerdings: Die Menschen in der Region haben stets im starken Einklang mit der Natur und ihren Schätzen gelebt.
Seen und Flüsse wurden für die Salzgewinnung genutzt, Wege durch die Berge wurden erschlossen und Tourismus gab es bereits zu Kaisers Zeiten. Aber es wurde immer Bedacht auf die Landschaft und die eigene Identität genommen, um das richtige Maß von Ursprünglichkeit und Fortschritt zu finden.
Heute sind alle sechs SalzAlpenSteig Partnerregionen attraktive Tourismusregionen. Jeder kennt den Chiemsee mit seinen Segel- und Schifffahrtsangeboten. Berchtesgaden ist als Heilklimatisches Kurgebiet beliebt. Das Dachstein-Salzkammergut bietet eine Welterberegion mit Wander-, Bike- und Kulturvergnügen. Im Chiemgau liegen bekannte Wander- und Wintersport-Orte. Bad Reichenhall genießt als Heilbad einen exzellenten Ruf und der Tennengau lockt als Genuss Region, mit urigen Hütten und der Kelten-Erlebniswelt.
Mit dem SalzAlpenSteig haben die Regionen ihren gemeinsamen historischen Nenner zusammengeführt - in einem Weitwanderweg für einen authentischen Wanderurlaub.
Aus den Bergen in der Umgebung von Berchtesgaden, Bad Dürrnberg und Hallstatt kommt noch heute Salz. Die Sole wird aus den Stollen in die Salinen befördert, wo in hochmodernen Thermokompressionsanlangen Siedesalz erzeugt wird. Davon hatten jene Menschen, die 5.000 v. Christus mit Steinbeilen und Pickeln aus Hirschgeweih mühsam Salz gewannen, nicht die leiseste Vorstellung.
Im 12. Jahrhundert wurde der Salzabbau revolutioniert: Zur Salzgewinnung wurde nun Wasser in künstlich geschlagene Hohlräume geleitet und das Salz so aus dem Stein gelöst. In hölzernen Rohrleitungen floss die Sole aus den Stollen bis zu den Sudpfannen und wurde dort so lange erhitzt bis nur mehr das Kochsalz übrig blieb. Noch heute sind Überreste der alten Soleleitungen im Dachstein-Salzkammergut und in Berchtesgaden zu bestaunen. In Hallstatt, Hallein, Bad Reichenhall und Berchtesgaden laden aktive Schaubergwerke zur Fahrt Untertag ein - in eine Zeit als Salz noch „das weiße Gold“ war.
Das älteste Bergwerk der Welt wurde ca. 1.200 v. Christus gegründet: die Werkzeuge waren so weit entwickelt, dass man ins Berginnere vordringen konnte. Fast 300 Meter tief wurde bei spärlichsten Lichtverhältnissen gegraben, Salz in faustgroße Stücke geschlagen und in Fellbeutel ans Tageslicht gebracht. Für uns ist heute kaum noch vorstellbar, welch kostbares Gut Salz einst war. Salz bedeutete Gesunderhaltung und war lange das einzige Koservierungsmittel um lebenswichtige Nahrung für karge Wintermonate haltbar zu machen.
Wo Salz ist, ist Leben und Wohlstand, das wussten auch die Kelten und Römer. In späteren Jahrhunderten wurde das "weiße Gold" zur wichtigen Einnahmequelle für Erzbischöfe, Herzogtümer, Monarchen und Handelsleute. Die Habsburger waren ebenso involviert wie Kaiser Maximilian I., die Fürstpropstei Berchtesgaden oder Eberhard II. von Regensberg. Wichtige Salinen-Orte wie Bad Reichenhall und Traunstein blühten auf.
Als 1734 in einem Hohlraum im Bergwerk die Decke einstürzte, fanden drei erschrockenen Bergleute einen mumifizierten Kollegen. Salz und Luftabschluss hatten ihn gut konserviert, Gesicht und Körper waren jedoch plattgedrückt wie ein Brett. Er wurde auf 150 Jahre geschätzt und rasch am Friedhof begraben. Nachdem der Pfarrer aber keine Ungetauften auf diesem Platz akzeptieren wollte, wurde er exhumiert und an einem unbekannten Ort verscharrt. Heute vermuten Wissenschaftler, dass es einer jener Bergleute war, die bei der Naturkatastrophe 350 v. Christus ihr Leben lassen mussten.
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Salzbergwerk Berchtesgaden / Alte Saline Bad Reichenhall - Premiumpartner des SalzAlpenSteigs
Die Südwestdeutsche Salzwerke AG stellt nicht nur Salzprodukte unter dem bekannten Namen "Bad Reichenhaller" her sondern bietet zahlreiche und spannende Erlebnismöglichkeiten rund um das Thema Salz an. Besuchen Sie doch einmal das Salzbergwerk in Berchtesgaden oder die Alte Saline in Bad Reichenhall. Oder Beides mit dem Kombiticket.
Im ältesten noch aktiven Salzbergwerk Deutschlands nehmen Sie Bergmänner mit auf eine faszinierende Reise durch das unterirdische Stollensystem, tief hinein in den Berg. Beliebte Höhepunkte wie die Rutschen oder die Fahrt über den Spiegelsee verschmelzen mit packenden Informationen über das „weiße Gold“. Das Salzbergwerk Berchtesgaden ist das ideale Ausflugsziel für die ganze Familie.
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Die Alte Saline in Bad Reichenhall zählt heute zu den bedeutendsten Industriedenkmälern Bayerns. Nicht nur oberirdisch beeindruckt der Quellenbau mit seinen sich unentwegt drehenden Wasserrädern, sondern auch unter der Erde. In Marmor gefasste Solequellen ziehen sich durch ein weit verzweigtes Stollensystem, das in einem ausgebauten Gewölbe gipfelt, dem ältesten, unverändert erhaltenen Bauwerk Reichenhalls. Den Abschluss jeder Führung bildet das Salzmuseum im Obergeschoss. Hier erhalten Besucher spannende Einblicke in die Geschichte Reichenhalls, der Saline und des weißen Goldes.